
Fady Salama (rechts) im Gespräch mit Haus Nordhelle-Geschäftsführer Christian Graf. Der Ägypter wird am 9. Februar einen der sieben Workshops leiten. Foto: Wolfgang Teipel
Meinerzhagen/Südwestfalen. Fady Salama ist ein Beispiel für gelebte Integration und das gleich in doppelter Hinsicht. Der Ägypter hat sich in Meinerzhagen eingelebt und fungiert gleichzeitig als arabischer Muttersprachler als Verbindungsmann zwischen Flüchtlingen und Stadt. Mittlerweile arbeitet der Rechtswissenschaftler für den Fachbereich Soziale Dienste. Als Mann der Praxis ist er wie gemacht für die nächste Fachtagung des Arbeitskreises Demografie Bei der Tagesveranstaltung am 9. Februar im Haus Nordhelle übernimmt Fady Salam den Workshop mit dem Titel „Gelebte Integration in der Stadt Meinerzhagen“. In insgesamt sieben Foren geht bei dieser Fachtagung um das Thema „Demografie 4.0 – Vielfalt leben – Integration gestalten“.
Arbeitskreis seit 2010 aktiv
Der Arbeitskreis, der 2010 von der SPD-Bundestagsageordneten Petra Crone, VHS-Leiterin Marion und Christian Graf, dem Geschäftsführer von Haus Nordhelle ins Leben gerufen worden ist, will an der Gestaltung des demografischen Wandels in Südwestfalen mitwirken. Aus dem kleinen Kreis hat sich inzwischen ein umfassendes Netzwerk von über 40 Institutionen und Einrichtungen, Städten und Gemeinden entwickelt. „Allein neun der 13 Städte und Gemeinden in meinem Wahlkreis beteiligen sich“, sagte Petra Crone beim jüngsten Treffen des Arbeitskreises in Haus Nordhelle.
Unterstützung von der Friedrich-Ebert-Stiftung

Petra Crone freut sich über die gute Entwicklung des Netzwerkes. Foto: Wolfgang Teipel
Sie dankte insbesondere der Friedrich-Ebert-Stiftung, die maßgeblich zur Organisation und Finanzierung der Fachtagungen beiträgt und nicht zuletzt Haus Nordhelle-Geschäftsführer Christian Graf. „Einen besseren Tagungsort können wir uns kaum wünschen.“
Das Programm für die Fachtagung steht seit langem. Bei der Zusammenkunft am Montag wurden lediglich noch einige organisatorische Details geklärt.
Mit seinem Vortrag „Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten“ liefert Prof. Dr. Jürgen Deller das Impulsreferat für die Veranstaltung. Um 11.30 Uhr beginnen die sieben Workshops. Sie werden ab 14 Uhr wiederholt, so dass alle Tagungsteilnehmer zwei Veranstaltungen besuchen können.
Workshop-Themen: Dr. Bettina Wolf von der Siegener Agentur für Arbeit spricht über Voraussetzungen, Qualifizierungsmöglichkeiten, Chancen und Perspektiven auf dem regionalen Arbeitsmarkt für Flüchtlinge. Fady Salama liefert Einblicke in seine Erfahrungen bei der Stadt Meinerzhagen.
Die VHS-Leiter Marion Görnig (Volmetal) und Andreas Hostert (Lüdenscheid) berichten über die Bedeutung von Sprachkursen als ersten Schritt zur Integration, Susanne Dalkmann (Agentur Mark) wird über junge Zugewanderte als Fachkräfte von Morgen reden. Katharina Bodenstein (SIHK) und Jutta Wrona (GAH-Alberts) schildern, wie sich junge Flüchtlinge in Unternehmen integrieren lassen.
Prof. Dr. Hildegard Schröteler-von Brandt (Universität Siegen) und Barbara Assmann-Bals (Gemeinde Kirchhundem) werden aus der Praxis berichten, wie ein Zusammenwirken von Haupt- und Ehrenamt sowie Geflüchteten im ländlichen Raum gelingen kann. Und Michael Wirth von der Diakonie Lüdenscheid will als „Erstkontakt“ erklären, wie wichtig eine erste Orientierungshilfe „zum Start in ein Leben im Exil“ ist.
Mut und Geduld notwendig
„Es ist wichtig, dass Integration gelingt“, sagt Petra Crone. „Dazu brauchen wir Geduld und Mut.“ Bei der Fachtagung sollen selbstverständlich auch Probleme angesprochen werden. „Es darf nichts unter den Teppich gekehrt werden“, betonte die SPD-Politikerin.
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Anmeldungen sind erforderlich und sind hier online möglich.