Neue Fachstelle „Trauma und Leben im Alter“

Viele der heute alten Menschen haben in ihrem Leben traumatische Erlebnisse gemacht, zum Beispiel durch Krieg, Flucht oder sexualisierte Gewalt. Diese längst vergessen geglaubten oder verdrängten Erfahrungen können im Alter wiederkehren und scheinbar unvermittelt auftauchende Verhaltensauffälligkeiten oder körperliche Leiden auslösen. Oft wird dieser Zusammenhang nicht erkannt und Betroffene, Angehörige aber auch Fachkräfte sind mit der Situation überfordert.

Das will die neue Landesfachstelle Trauma und Leben im Alter ändern.

Anlaufstellen gibt es in Köln und Bielefeld. Als Träger konnten mit Paula Köln und Wildwasser Bielefeld zwei Mitgliedsorganisationen des Paritätischen NRW gewonnen werden. Finanziert wird die Landesfachstelle vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter (MGEPA).

Die Landesfachstelle will eine traumasensible Beratung, Unterstützung, Pflege und Betreuung für alle Frauen und Männer ermöglichen. Dafür baut sie ein überregionales Hilfenetzwerk auf und übernimmt eine Lotsenfunktion für Betroffene. Darüber hinaus berät und informiert sie die Betroffenen, ihre Angehörigen sowie Mitarbeiter/-innen der Altenhilfe, des Pflege- und Gesundheitswesens.

Hangeln von Projekt zu Projekt

Die Landesfachstelle knüpft dabei an erfolgreiche „Vorarbeiten“ im Rahmen verschiedener Projekte an. Elke Schmidt-Sawatzki, Landesvorsitzende des Paritätischen NRW: „In der sozialen Arbeit hangelt sich so manche Organisation von Projekt zu Projekt, weil strukturelle und verlässliche Finanzierungen fehlen. Das gilt für den Bereich der Pflege genauso wie für Beratungsangebote. Umso schöner ist es, dass mit der Landesfachstelle eine Struktur geschaffen wird, die die jahrelange Expertise engagierter Organisationen nachhaltig nutzbar macht.

Zwei Trägerorganisationen

Beide Trägerorganisationen, Wildwasser Bielefeld und Paula in Köln haben jahrelange Erfahrung in der Beratung von traumatisierten älteren Menschen und mit entsprechenden Projekten im Bereich der Pflege. Betroffene, Angehörige und Fachkräfte in Beratungsstellen und Pflegeeinrichtungen haben nun zwei feste Anlaufstellen, die kompetent helfen und weitervermitteln.

Das ist ein echter Gewinn für die Menschen – und ein Stück Nachhaltigkeit in der sozialen Arbeit.“ Die Arbeit der Landesfachstelle knüpft unter anderem an das Projekt „Alter und Trauma – Unerhörtem Raum geben“ (2013-2016) an. Der Paritätische NRW hatte dabei verschiedene Organisationen zusammengebracht, die alle zu dem Themenbereich Alter und Trauma arbeiten wollten.

Quelle: https://www.paritaet-nrw.org

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